Generative Relationships STAR

Auf Deutsch (etwa):

Generative Relationships STAR

Aufdecken von Beziehungsmustern, die einen Wert oder Dysfunktionen im Team schaffen 

Dauer:

25 Minuten

Was wird ermöglicht?

Einer Gruppe von Menschen wird dabei geholfen, besser zu verstehen, wie sie zusammenarbeiten, um herauszufinden, wie sie mehr leisten können. Die Mitglieder einer Gruppe analysieren die aktuellen Beziehungsmuster und entscheiden gemeinsam, wie sie ohne Personen von außen weiter vorgehen wollen. Der STAR-Kompass hilft den Gruppenmitgliedern zu verstehen, was ihre Beziehungen mehr oder weniger produktiv macht. Der Kompass, der bei der anfänglichen Analyse verwendet wird, kann auch später genutzt werden, um einzuschätzen, wie sich die Beziehungen entwickelt und verändert haben.

Die fünf Strukturelemente – Minimalanforderungen

1. Die Einladung gestalten

  • „Analysiert gemeinsam euer Team anhand dieser vier Merkmale:
  • S für separateness, hier: Verschiedenheit – das Spektrum an Perspektiven, Fachwissen und Hintergründen der Gruppenmitglieder
  • T für tuning, hier: Abstimmung – das Ausmaß des tiefen Zuhörens und Einfühlungsvermögens innerhalb der Gruppe, des gemeinsamen Reflektierens und des Begreifens von Herausforderungen
  • A für action, hier: Handeln – die Anzahl der Gelegenheiten, Ideen umzusetzen oder gemeinsam mit den Gruppenmitgliedern innovativ zu sein
  • R für reason, hier: Der Grund der Zusammenarbeit – die Vorteile, die sich ergeben, wenn man kooperiert“
  • „Entwickelt gemeinsam Maßnahmen, um produktive Ergebnisse zu erreichen.“

2. Raumgestaltung und benötigtes Material

  • Tische für Kleingruppen von 4 Personen, mit einer STAR-Kompass-Grafik und Stiften für jede einzelne Person 
  • Ein STAR-Kompass auf einem Flipchart-Blatt für jede Kleingruppe
  • Ein STAR-Kompass auf einem Flipchart-Blatt für die gesamte Gruppe

3. Art der Beteiligung und Einbindung

  • Alle in einer Arbeitsgruppe oder einem Team werden einbezogen
  • Alle haben die gleiche Gelegenheit, etwas beizutragen

4. Aufteilung der Gruppe(n)

  • Einzeln, um erste Einschätzungen vorzunehmen
  • Kleingruppen
  • Gesamte Gruppe

5. Schritte und zeitliche Abfolge

  • Ordnet individuell ein, wo ihr das Team in Bezug auf jedes der vier Merkmale seht (5 Min.):
  • S – Wie vielfältig sind wir als Gruppe? Bringen wir die unterschiedlichen Perspektiven unserer Teammitglieder ein?
  • T – Wie gut sind wir miteinander im Einklang? Wie gut sind wir aufeinander eingestimmt?
  • A – Wie häufig handeln wir gemeinsam? Wie viel setzen wir gemeinsam um?
  • R – Wie wichtig ist es, dass wir zusammenarbeiten? Wie klar ist unser gemeinsames Ziel?
  • Platziert in kleinen Gruppen einen Punkt entlang jeder Achse und sprecht dann mit euren Nachbarn (zum Beispiel mit 1-2-4) über eure Einordnungen. Wo stimmt ihr überein, wo unterscheidet ihr euch? (5 Min.)
  • Beschreibt in den Kleingruppen, welche Art von Ergebnissen das von euch identifizierte Interaktionsmuster hervorbringt (z. B. hohe Abstimmung + wenig Handeln = wir kommen gut miteinander aus, erreichen aber wenig; viel Handeln + niedrige Abstimmung = Routineergebnisse ohne Neuerungen; hohe Abstimmung + hohe Verschiedenheit + viel Handeln + unklarer Grund = viele Fehlstarts; usw.). (5 Min.)
  • Führt als Kleingruppe ein Brainstorming durch, um Maßnahmen zu finden, mit denen die einzelnen Merkmale gestärkt werden können. (5 Min.)
  • Findet euch in der ganzen Gruppe zusammen, erstellt eine Liste von Maßnahmen und entscheidet, welche ersten Schritte ihr jetzt unternehmen könnt. (5 Min.)

Intention und Anwendungszweck

  • Die Leistung eines Teams verbessern
  • Einem Team zu mehr Selbstmanagement und Autonomie verhelfen
  • Den Sinn und Zweck der Zusammenarbeit und die Identität der Gruppe schärfen
  • Den Menschen helfen, davon wegzukommen, einzelnen die Schuld zu geben, und sich stattdessen darauf konzentrieren, die Interaktionsmuster zu verstehen
  • Die Menschen, die planen, nicht länger von denen trennen, die umsetzen, und stattdessen Analyse und Handeln von Anfang an kombinieren
  • Die Frustration von Menschen verringern, die mit der Teamdynamik und den Ergebnissen unzufrieden sind 

Tipps und Stolperfallen

  • Bewegt euch schrittweise von der individuellen Reflektion zum Austausch zu zweit und dann zu Gesprächen in Kleingruppen.
  • Vermeidet Richtig- oder Falsch-Bewertungen darüber, wie andere Teilnehmende das Team einschätzen.
  • Überlegt euch eure eigenen Maßnahmen, mit denen ihr Abhilfe schaffen könnt, organisiert sie selbst und setzt sie selbst um.
  • Beendet Generative Relationships STAR mit mindestens einer konkreten Maßnahme für jede beteiligte Person.
  • Stellt sicher, dass allen klar ist, wer was bis wann tun wird.

Varianten und Kombinationen

  • Verbindet Generative Relationships STAR mit weiteren Liberating Structures, um bestimmte Kompasspunkte zu stärken:
  • Verwendet Generative Relationships STAR in virtuellen Gruppen, indem ihr eure STAR-Bewertungen mit einem Punkt auf dem Diagramm auf einem virtuellen Whiteboard markiert. Dann sprecht ihr zu zweit und schließlich mit der ganzen Gruppe über das Muster, das sich ergeben hat. Vielleicht braucht ihr eine Person, die als „Katalysator“ fungiert und die unterschiedlichen Bewertungen im Auge behält und die Diskussion voranbringt. Nutzt dann den Chat, um konkrete Maßnahmen zu entwickeln.

Quellen und Inspiration

Diese Liberating Structure wurde von Dr. Brenda Zimmerman entwickelt (siehe Literaturverzeichnis). Als Liberating Structure adaptiert wurde sie von Henri Lipmanowicz und Keith McCandless.

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